Ich fahre nicht gerne Tram. Manchmal bleibt mir aber nichts anderes übrig, wenn es draussen stürmt wie heute, und ich zum Bahnhof muss. (Uber wäre eine Alternative, stimmt..!) Ich habe nichts gegen ÖV, aber Tramfahren am Morgen kann ganz schön unschön sein. Als Beispiel diene mir die Dame, die links vor mir sitzt: sie hat scheinbar auch einen Termin, ist spät dran, und denkt sich, dann schminke ich mich halt im Tram. Diese Woche ist das schon die zweite, die ich im Tram sehe, die die Intimität des Badezimmers mit einem Tramabteil verwechselt. Da werden Augenringe kaschiert, Wimpern getuscht, Pickel abgedeckt und so weiter. Und ich dachte, man schminke sich, um sein Äusseres zu optimieren, um einen guten und schönen Eindruck zu hinterlassen. – Weit gefehlt. Schminken ist also wie Red-Bull trinken oder Face-time-Gespräche führen einfach etwas, das man immer und überall machen kann. Vorzugsweise im Tram.
