Freitag, 19. Dezember 2014

Frisuren


Links Thiel, rechts Lobo. Der rechts ist Deutscher. Der links ist rechts.
Wenn schon die ganze Schweiz über ein, aus Sicht des Moderators, missglücktes Fernsehinterview debattiert, kann man sich auch gleich über die Frisur des eingeladenen Gastes unterhalten, finde ich. Oder über deren Urheberrecht und allfällige Plagiatsvorwürfe. Auf dem Bild sieht man links Andreas Thiel, rechts Sascha Lobo. Der rechts ist Deutscher und eher links. Der links ist rechts. 

Beide haben eine, meine Mutter würde sagen, «freche» Frisur, sie dachten sich wohl – frei nach Helge Schneider – ich bin Rebell, ich will anecken. Dass das, obwohl das Internet und Punk tot, beziehungsweise kaputt ist, immer noch funktioniert – auch dank eines Iros – sagt doch einiges über die Macht von Frisuren aus.

Donnerstag, 18. Dezember 2014

Recycling

Ich dachte, heute mache ich mir das Leben einmal einfach. Ich weiss, das ist sonst nicht meine Art, aber ich habe eine nette Meldung geschrieben auf Swiss-Architects.com, die eigentlich auch hierhin passt. Wer sie also zum zweiten Mal liest, scrolle doch zu den alten Beiträgen runter, da findet sich bestimmt das eine oder andere Lesenswerte.

American Concept Car von Ken Vendley, 1959. Originalzeichnung für 2'000 USD. Bild via L'Arcobaleno

Von Hand zeichnen könnte sich für Architekten lohnen, will man einem Galeristen glauben.

Der Kunstmarkt ist übersättigt, die heutigen exorbitanten Preise für angesagte Werke werden vor allem erreicht, weil das Angebot bewusst verknappt wird. Als Normalsterblicher in solchen Sphären mitbieten zu können, ist beinahe unmöglich. Längst hat man deshalb auch das erschwinglichere Design in Galerien gehievt, denn wo ein Markt ist, finden sich auch meist Käufer, insbesondere, wenn das Gut, das angeboten wird, schön anzusehen ist. Designsammler statten also ihre Wohnungen nicht nur mit Kunstwerken aus, sondern auch mit Preziosen, die einen Zweck haben – sofern man sich auf die wertvollen Ersteditionen überhaupt setzen darf…

Ein Ort, wo solches Design den Besitzer wechselt, ist die Messe Design Miami, die Anfang Dezember zum zehnten Mal in Florida stattgefunden hat. 2005 war die Kuratorin und Galeristentochter Ambra Medda eine Mitbegründerin der Messe, doch nach sechs Jahren zog es sie weiter und sie gründete L’Arcobaleno, eine online Designgalerie. In deren wöchentlichem Newsletter war letzte Woche ein Hintergrundbericht über den Designsammler Christopher W. Mount zu lesen, der Karriere als Kurator unter anderem am Departement für Architektur und Design des MoMA, als Chefredaktor einer Designzeitschrift und als Dozent für Designgeschichte gemacht hat. Er eröffnete unlängst eine Galerie mit Standort in Los Angeles und New York, wo er Design- und Architekturzeichnungen verkauft. Dazu sagt er im Interview mit L’Arcobaleno: «Eine solche Zeichnung – ein Einzelstück – zu kaufen, ist wirklich sehr nett. Schon für 1’500 oder 3’000 Dollar kann man eine Handzeichnung eines bekannten Architekten kaufen. Mir gefällt daran, dass das Werk eine kulturelle Signifikanz hat.» Christopher W. Mount prophezeit weiter, dass diese handgezeichneten Entwürfe das nächste Grosse Ding werden.
Also, liebe Architektinnen und Architekten: Fertigt zu jedem Bauwerk, das mehr als einmal publiziert worden ist, eine Handzeichnung an (das kann man ja auch danach machen, dann ähnelt sie dem gebauten «Ding» auch eher), und werft sie auf den Markt. Damit kann man dann, wenn man einen Käufer findet, immerhin den Praktikanten für den nächsten Wettbewerb finanzieren.

Eine nette Anekdote zum Schluss: Mount bezeichnet seinen Eames Chair, den er in den Achtzigern erstanden hat, als Sammler-Anfangsfehler, der Stuhl sei doch heute nur noch ein Klischee.

Montag, 8. Dezember 2014

GIFs


Quelle: http://rrrrrrrroll.tumblr.com/archive

Man kann darüber debattieren, ob das Internet Gutes oder Schlechtes (die Wahrheit liegt wohl wie so oft dazwischen) über die Welt gebracht hat. GIFs sind auf jeden Fall etwas Grandioses! Dieses Graphics Interchange Format, das so alt ist wie das Internet selbst, erlaubt es, Mini-Animationen in einem Bild auf einer Webseite darzustellen. Kenner der Materie outen sich damit, dass sie es richtig, nämlich englisch, also «dschiff» aussprechen.

Zwei Beispiele, die mich bewegen:

Rrrrrrrrrrrroll

Erik Söderberg

Torus von Erik Söderberg